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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 81

1911 - Breslau : Hirt
44. Deutschtum und Christentum im Osten und Norden. Rckblick auf die Ottouen. 81 Gefahr der Bildung eines groen Slawenreiches wieder hervor. Der Piast Boleslaw Chrobry (der Ruhmreiche"), Herzog von Polen, warsoiesiam sein Grnder. Otto Iii. untersttzte ihn noch dadurch, da er Gueseu*), ^ovry. das bisher unter Magdeburg gestanden hatte, zum Erzbistum erhob (1000) und so nicht nur die kirchliche Selbstndigkeit Polens begrndete, son-dern auch der deutschen Kirche die Mglichkeit der Ausdehnung nach Osten nahm. Umsonst hat Heinrich Ii. in seinen Polenkriegen (mit Unterbrechungen 10041018), die ihn als ersten unter den deutschen Knigen nach Schlesien fhrten, den Schaden wieder gutzumachen ver-sucht. Er zwang Boleslaw zwar, im Frieden zu Bautzen die Oberhoheit des Kaifers anzuerkennen, mute ihn aber im Besitze der Lausitz lassen. Wie alles ostelbische Land wurde auch Schlesien in den ersten nach-Schlesien, christlichen Jahrhunderten von Germanen, nmlich den Lugiern und Silingen, bewohnt. Nachdem diese bei der groen Vlkerwanderung mit den Wandalen sdwrts gezogen waren, nahmen slawische Stmme ihre Wohnsitze ein. Zur Zeit Swatopluks gehrte das Land zu dem Gro-mhrischen Reiche (vgl. 40). Im 9. Jahrhundert whlten die Polen nach alter Sage einen von den Gttern begnstigten Landmann namens Pia st zu ihrem Herzoge. Seine Nachkommen, die sich in mehrere Zweige teilten, haben in Polen bis 1370, in Schlesien bis 1675 geherrscht; doch hat schwer-lich das ganze heutige Schlesien einem Herrn gehrt, wie es denn berhaupt im frhen Mittelalter ein abgegrenztes Land dieses Namens nicht gegeben hat. Sein nrdlicher Teil stand unter polnischer Herrschaft, während sich um den Sden Polen und Bhmen oft stritten. Der Name Schlesien wird jetzt allgemein von Slenz, dem alten Namen des Zobtenberges, und der dafelbst vorberflieenden Slenza (Lohe) abgeleitet. Um das Jahr 1000 werden bereits als Ortschaften angefhrt: das angeblich von Deutschen er-baute Nimptfch, Beuthen an der Oder, Crossen, Glogau und Breslau. In derselben Zeit bekehrte sich der Arpade Stephan von Ungarn Die Ungarn, zum Christentum. Er empfing aus der Hand des Papstes Silvester Ii. (Gerbert) die Knigskrone und grndete das Erzbistum Gran. Auch Dnemark und Skandinavien traten zum Christentum der; bald be-Nordeuropa, gauueu die dortigen Könige, den Papst um Errichtung eines eigenen Erzbistums zu bitten, um sich von Bremen und damit vom deutschen Einflu loszulsen. Die Vereinigung der am Rhein und stlich davon wohnenden germa- Rckblick, mschen Stmme zu einem deutschen Staate ist das Werk der schsischen Könige. Auf die Macht des Reiches gesttzt, suchten sie die Vorherrschaft im Abendlande zu gewinnen; sie unterwarfen Ober- und Mittelitalien, er-oberten einen Teil des Slawenlandes und erneuerten das Kaisertum Karls *) Im dortigen Dom war Bischof Adalbert von Prag beigesetzt worden, der <997) auf einer Missionsreise bei den Preußen den Mrtyrertod gefunden hatte. Vgl. 70. Dem Erzbistum Gnesen wurde das von Boleslaw gegrndete Bistum Breslau unterstellt. Pfeifer, Geschichte. V. C. g

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 143

1911 - Breslau : Hirt
81. 82. Die Zeit der Kirchenspaltung und der groen Konzilien. 143 Nach dem Tode Heinrichs Iv. geriet das Haus der Piasten durch j2jjec fortgesetzte Zersplitterung und Uneinigkeit in tiefen Verfall. Sein Neffe und Haupterbe Heinrich V. kam durch Verrat in die Gewalt eines ihm feindlich gesinnten Verwandten und erlag den Folgen grausamer Mi-Handlungen, die er von ihm zu erleiden hatte. Heinrichs V. Bruder, Bolko I., die Lieblingsfigur der schlesischen Volksberlieferung, hat zahlreiche Burgen (Frstenstein, die Bolkobnrg) gebaut und Stadtbefestigungen (Brieg, Grottkau, Nimptsch) erneuert; seine Residenz Schweidnitz nahm unter ihm einen bedeutenden Aufschwung. Schlielich aber fhrte die fortgesetzte Teilung der piastischeu Herzogtmer zu dem Ergebnis, da zu Anfang des 14. Jahrhunderts achtzehn verschiedene Linien in Schlesien herrschten. Diesen Zustand benutzten König Johann von Bhmen und Schlesien als sein Sohn Kaiser Karl Iv. dazu, das Land von sich abhngig zu machen. Nachdem Polen endgltig darauf verzichtet hatte (1335), teilte Schlesien fortan die Schicksale der Krone Bhmen. Hiermit war die deutsche Kultur des Landes gerettet, die damals bereits eine erfreuliche Hhe erreicht hatte*). Schon in der zweiten Hlfte des 13. Jahrhunderts waren in fast allen Deutsche deutschen Stdten Schlesiens Schulen entstanden, z. B. in Breslau die qu^V" Pfarrschulen (jetzigen Gymnasien) zu St. Maria Magdalena (1267) und zu St. Elisabeth (1293). War auch noch ein groer Teil des platten Landes mit Wald bedeckt, so wurde doch bereits allenthalben Ackerbau getrieben und daneben Obst, Wein und Hopfen angebaut. Der Bergbau hatte zwar noch nicht im entferntesten die heutige Bedeutung erlangt, doch fand man damals in Schlesien noch Gold (Goldberg). Der Hauptstapelplatz fr den lebhaften Handel mit den Erzeugnissen des Landes (Leinwand, Leder, Wolle, Wachs, Honig und Wein) war Breslau, das schon frh alle brigen Städte an Macht und Ansehen berholte und damals bereits seinen Ruhm begrndete, den es bis zur Gegenwart bewahrt hat, die Vorburg des Deutschtums gegen Osten zu sein. 2. Die Zeit der Kirchenspaltung und der groen Konzilien (1377-1450). 82. Der sddeutsche Stdtekrieg. Wenzel; Ruprecht von der Pfalz. Die Freien Reichsstdte in Schwaben hatten ebenso wie die zehn Städte- und kaiserlichen" Städte im Elsa und die rheinischen Städte zu Schutz9ibel56iinbe-und Trutz gegen jedermann" einen Bund geschlossen, der die Vernichtung des mchtigen Adels und die Bildung einer freien, der Schweiz nachgebildeten Eidgenossenschaft bezweckte. Gleichzeitig wollten die kleinen Va-satten im sdlichen und westlichen Deutschland sich ihrer Verpflichtungen gegen den hheren Adel entledigen. So versuchte in Schwaben der Adels-bnnd der Schlegler, der wachsenden Macht der Städte und der des Grafen Eberhard von Wrttemberg entgegenzutreten. Gegen ihn, *) Vgl. M. Morgenbessers Geschichte von Schlesien, 4. Aufl. (Breslau 1908) Seite 37 ff.

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 121

1911 - Breslau : Hirt
69. Die Kolonisation des ostelbischen Landes. 121 Ksten, deutsche Städte, die ihr Recht nach Soester, Magdeburger oder lbischem Stadtrechte empfingen und rasch einen groen Aufschwung nahmen. Die Askauier in Brandenburg dehnten im 13. Jahrhundert Branden-ihre Herrschaft der die Oder aus und erwarben die Neumark; die 6ui9, Wettiner kolonisierten von der Mark Meien aus die Lausitzen bis Lausitz, zum Bober hin. In Schlesien war wenige Jahre nach Friedrich Rotbarts Feld-Schlesien, zuge gegen Boleslaw Iv. von Polen (1157) eine Seitenlinie des polnischen Frstengeschlechtes der Piasten (vgl. 44) zur Herrschaft gelaugt. Die schleichen Piasten luden nicht allein meinische und thringische, wohl auch frnkische Bauern in das fruchtbare Land an der oberen Oder ein, sondern gewannen auch, untersttzt durch ihre verwandtschaftlichen Be-Ziehungen zu deutschen Frstenfamilien, die Mitwirkung deutscher Ritter fr ihr Germauisieruugswerk. Nach mancherlei Kmpfen mit Polen und Bruderkriegen vereinigte (1202) Heinrich I., der Brtige*), wenigstens ganz Niederschlesien (Liegnitz und Breslau) unter seiner Herrschaft. Sein Sohn Heinrich Ii., der Fromme, rettete die deutsche Kultur in Schlesien vor der Vernichtung durch die Mongolen. Im Beginn des 13. Jahrhunderts hatten sich die mongolischen Horden Die Zentralasiens unter Fhrung Temudschins, ihres Dschingis-Khans (obersten Mongolen Fürsten), vereinigt und den grten Teil Asiens unterworfen. Sein Enkel Batu, Khan von Kiptschak, herrschte der das Reich der Goldenen Horde". Er eroberte das sdliche Rußland; der Grofrst fiel, seine Familie wurde hingerichtet; die Bewohner wurden erschlagen, Drfer und Städte in Brand gesteckt. Drei Schlachten gengten, um das Schicksal Rulands auf drei Jahrhunderte zu entscheiden. Im nchsten Jahre (1241) teilten die Mongolen ihre Horden; die einen verwandelten Ungarn in eine menschenleere Wste, die andern zogen unter Batu Khan auf Schlesien zu. berall flchteten die Bewohner bei ihrem Herannahen. Das ganze Abendland zitterte; Kreuzprediger riefen gegen das wilde Volk zu den Waffen. Herzog Heinrich der Fromme stellte sich mit seiner Ritterschaft dem schrecklichen Feinde entgegen, fiel aber mit dem Kern seines Heeres auf der Walstatt" Walstatt (wie das Dorf, das um die Gedchtniskapelle entstand, genannt wurde) bei 124l Liegnitz unter den Lanzen und Pfeilen der furchtbaren Horden. Diese wandten sich wider Erwarten zurck; der Todesmut der stahlbewehrten Franken" schreckte sie ab. Zisterzienser und Augustiner grndeten nun-mehr Drfer mit deutschem Rechte; Breslau, das bei dem Mongolen-einfall zum groen Teil in Flammen aufgegangen war, erhielt deutsches Stadtrecht und wurde herzogliche Residenz. *) Gemahl der heiligen Hedwig, der Schutzpatronin Schlesiens und Grnderin des Klosters Trebnitz, wo sie 1243 gestorben ist.

4. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 4

1911 - Breslau : Hirt
4 Vorbemerkungen. Die jetzt allseitig gewnschte eingehendere Bercksichtigung der Heimat lie es als geboten erscheinen, in diesen zwei Bnden einiger fr die Provinzen Schlesien und Posen wichtiger Ereignisse besonders zu ge-denken, z. B. der Pmsieu, der Entwicklung der schleichen Städte, insbesondere Breslaus; der Reformation und Gegenreformation, des Ein-greifens Karls Xii. von Schweden, der Schleichen und der Freiheitskriege. Indem ich meinen Dank wiederhole fr die dem Herrn Bearbeiter und mir durch die liebenswrdige Untersttzung der Herren vom Fach gewhrte Mglichkeit, nach Krften zu verbessern, bitte ich, uns auch ferner-hin solche wertvolle Beihilfe zu einer gewissenhaften weiteren Ansfeilung des Lehrbuches nicht vorzuenthalten. Breslau, im Herbst 1911. ^ J Ferdinand Hirt.

5. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 35

1911 - Breslau : Hirt
23. Der Nordische Krieg. 35 die hier bestehenden Verfassungen beseitigte, obwohl sie von der Krone Schweden anerkannt worden waren. Eine Abordnung des livlndischen Adels, die in Stockholm erschien, um gegen diese nderungen Vorstellungen zu erheben, wurde zum Tode verurteilt, spter aber zu lebenslnglicher Gefngnisstrafe begnadigt. Seinem Nachfolger Karl Xii. hinterlie der König ein wohlgeordnetes Land, einen gefllten Schatz und ein geschultes Heer, dessen Ansehen durch die Schlacht bei Fehrbelliu (vgl. 11) keine dauernde Einbue erlitten hatte. 33. Der Nordische Krieg (17001721). Karl Xii. (16971718) *arl Xi> war bei dem Tode seines Vaters erst fnfzehn Jahre alt. Er ergriff (1697'1718) aber sofort selbstndig die Zgel der Regierung, beseitigte die Vormund-schaft seiner Mutter und lie sich fr mndig erklären. Bei seiner Jugend, seiner Unerfahrenheit und scheinbaren Gleichgltigkeit gegen Politik hielten die Herrscher der Nachbarreiche Rußland, Polen und Dnemark den Augenblick fr gnstig, ihre Grenzen auf Kosten Schwedens zu erweitern. Peter wollte die Ostseehfen gewinnen, August Ii., der Starke" (Kurfürst von Sachsen und seit 1697 König von Polen), Livland er-obern, und Friedrich Iv. von Dnemark gedachte den Herzog von Holstein-Gottorp, den Schtzling Schwedens, mit dem er verfeindet war, aus seinem Lande zu vertreiben. Sie schlssen ein Bndnis gegen Karl und begannen gleichzeitig ihre Plne zu verwirklichen. Kaum aber hatte Friedrich den Herzog von Holstein vertrieben, so atl gegen erklrte ihm Karl den Krieg, berschritt den Sund, belagerte Kopenhagen anemart' und ntigte ihn zum Frieden von Travendal (bei Lbeck, 1700;; der Herzog von Holstein-Gottorp wurde wieder eingesetzt, Dnemark zahlte Kriegskosten und erklrte sich fr neutral. Peter war indessen in Estland eingefallen und belagerte die Festung u&ionb Narwa. Gegen ihn wandte sich Karl nach dem Frieden von Travendal. Gleich nach seiner Landung rckte er vor das russische Lager, erstrmte es und vernichtete Peters Armee. Darauf griff er August Ii. an. Er besetzte Kurland und eroberte und Polen, in mehreren glcklichen Feldzgen ganz Polen. Unter dem Drucke der schwedischen Waffen setzte ein von Karl einberufener polnischer Reichstag August Ii. ab und erwhlte Stanislaus Leszczynski zum Könige. Durch den Sieg bei Fraustadt (in Posen) und einen Einfall in Kur-sachfen ntigte Karl seinen Gegner, im Frieden von Altranstdt (bei Ltzen) auf die Krone Polens zu verzichten und Stanislaus als König anzuerkennen (1706). Im Vertrage von Altranstdt (1707) mute Kaiser Joseph I., der den Abschlu eines schwedisch-franzsifchen Bndnisses be-frchtete, den schlesischen Protestanten Religionsfreiheit bewilligen, ihnen mehrere hundert Kirchen zurckgeben und den Bau von sechs Gnadenkirchen" *) gestatten. *) In Hirschberg, Freistadt, Militsch, agan, Landeshut und Tescheu (nicht zu verwechseln mit den Friedenskirchen" vom Jahre 1648 in Schweidnitz, Glogau und Jauer). 3*

6. Heimatkunde für die Schulen der Provinz Schlesien - S. 25

1911 - Groß-Strehlitz : Wilpert
I. Landeskunde von Schlesien. 25 ^ Landes verkauft und gekauft werden. Die Naturerzeugnisse werden in vielen Fabriken verarbeitet. So gibt es Eisen-, Zink- und Bleihütten indem oberschlesischen Bezirk zwischen Klodnitz und Malapane, also in den Kreisen Beuthen, Königshütte, Gleiwitz, Zabrze, Kattowitz, Tarnowitz (im Gebiete der Tarnowitzer Platte). In vielen B&r gwerken werden die in den Hütten verarbeiteten Erze gefördert. Kalkbrennereien und Z e - mentfabriken find eil sich in hen Kreisen Oppeln und Groß-Strehlitz, Tuchfabriken in Grünberg und Görlitz, Lein- und Wollwebereien im Riestzngebirge, besonders in Hirschberg, um Reichenbach, Meustgdt umkatscher, Papier- fabriken in den wasserreichen Gegenden längs des Riesen- gebirges, Zuckerfabriken in den fruchtbareren Kreisen, Spiritusbrennereien in Oberschlesien. Tonwaren werden in Bunzlau, Porzellanwaren in Waldenburg und Til- lowitz (Kr. Falkenberg), Uhren in Freiburg und Silberberg her- gestellt. Außer den Erzeugnissen dieser gewerblichen Anlagen wird ausgeführt: Kohle aus Oberschlesien und Waldenburg, Getreide aus den Kreisen Leobschütz (Weizen), Neustadt (Gerste), Neisse, Frankenstein, Münsterberg (Weizen), Wein aus Grünberg, G e - m ü s e aus Liegnitz. 8. Kirchen. Die Katholiken zählen über 1600, die Evan- gelischen gegen 900 Gotteshäuser. Die Katholiken gehören zum größten Teile zum Fürstbistum Breslau' nur die Graf- fchaft Glatz gehört zum Erzbistum Prag, der Kreis Leobschütz und ein Teil des Kreises Ratibor zum Erzbistum Olmütz. Den Bischöfen sind die Erz priest er (Dechanten) und Pfarrer unterstellt. Das evangelische Kirchenwesen leitet das Königlich e Konsistorium in Breslau. Zu ihm gehört der General- superintendent. Unter diesem stehen die S u p e r i n d e^n t e n, die Leiter einer Diözese, und die Pastoren (Pfarrer). Die Bethäuser der Juden heißen Synagogen,' ihre Prediger sind oft R oübi) i n e r. v 9. Schulen und Wohltätigkeitsanstalten. Außer den Volksschulen und Fortbildungsschulen gibt es in Schlesien eine Universität und eine technische Hochschule in Breslau; ferner Gymnasien, Realgymnasien, Oberrealschulen mit neunjährigem Lehrplane: — Progymnasien, Realprogymnasien, Realschulen mit sechsjährigem Lehrplane; — Seminare (Lehrerbildungsan- stalten), Präparandieen(Vorbereitungsanstalten für Seminare); — Landwirtschaftsschulen, Baugewerksschulen, Maschinenschulen, Bergschulen und andere Fachschulen; — Höhere Mädchenschulen, Frauenschulen, Lyceen.

7. Heimatkunde für die Schulen der Provinz Schlesien - S. 26

1911 - Groß-Strehlitz : Wilpert
26 C. D i e Heimatprovinz. Die Volksschulen stehen unter den Königl. Regierungen in Oppeln, Breslau und Liegnitz, die höheren Schulen und Seminare unter dem Kgl. Provinzial-Schulkollegium in Breslau. Wohltätige Unterrichtsanstalten sind: die Blindenanstalt zu Breslau, die Taubstummenanstalten zu Breslau, Liegnitz und Ratibor,' ferner die Anstalten für Blöd- und Schwachsinnige in Kraschnitz bei Militsch, Leschnitz (Kr. Groß-Strehlitz), Rybnik, Branitz (Kr. Leobschütz), Liegnitz und Freiburg; die Rettungs- Häuser zu Schreiberhau (Kr. Hirschberg), Neusalz, Herrnprotsch bei Breslau," Friedland Os.; die Provinzialerziehungsanstalten in Lublinitz und Sprottau und die vielen Waisenhäuser, von denen die Krieger-Waisenhäuser in Canth und Bunzlau hervor- zuheben sind. Außer den vielen Krankenhäusern, die teils den Gemeinden oder den Kreisen gehören, teils Ordensanstalten sind, sind als Pro- vinzialanstalten erwähnenswert die Jrren-Heilanstalten in Leubus, Tost und Kreuzburg; die Jrren-Bewahranstalten in Brieg, Bunzlau, Rybnik und Plagwitz (Kreis Löwenberg); ferner das Krankenhaus der Landesversicherungsanstalt bei Schmiedeberg, die Lungenheilanstalt bei Loslau. 10. Verkehrsmittel. Die Eisenbahnen sind den Königl. Eisen bahndirektionen Breslau, Kattowitz und Posen unterstellt. Für den Verkehr sind von besonderer Wichtig- keit die Eisenbahnstrecken: Berlin-Breslau-Oderberg (-Wien), Kandrzin-Gleiwitz-Kattowitz, Oppeln-Beuthen, Breslau-Mittel- walde (-Prag), Breslau-Posen, Breslau-Hirschberg-Görlitz. — Die Po st an st alten haben ihre Kaiserlichen Oberpost- direktionen in Oppeln, Breslau und Liegnitz. 11. a. Verwaltung. Die Schlesier sind Untertanen des Königs von Preußen, der gleichzeitig Deutscher Kaiser ist. An der Spitze der Provinz steht der Königl. Oberpräsident, an der Spitze eines jeden Regierungsbezirks eine Königliche Regierung unter einem Kgl.regierungspräsidenten. Die Regierungsbezirke werden in Stadt- und Landkreise eingeteilt. Die Verwaltung eines Landkreises liegt in den Händen eines Kgl. Landrats. Ein Landkreis besteht aus Stadt-und Amtsbezirken. Ein Amtsbezirk wird, von einem Kgl. Amts- Vorsteher verwaltet. (Vergl. Seite 7.) Neben diesen Königlichen Beamten gibt es noch Be- amte und Behörden der Selbstverwaltung, die über ge- wisse innere Angelegenheiten entscheiden. Zu diesen Beamten gehören Guts- und Gemeindevorsteher in den Dörfern,

8. Heimatkunde für die Schulen der Provinz Schlesien - S. 27

1911 - Groß-Strehlitz : Wilpert
I. Landeskunde von Schlesien. 27 Bürgermeister in den Städten und der Landeshaupt- mann der Provinz in Breslau. Der Gemeindevorsteher wird in der Verwaltung von Schöffen, der Bürgermeister von den übrigen Mitgliedern des Magistrats unterstützt. (Vergl. S. 7.) Beschließende Behörden sind ferner in der Stadt die Stadtverordnetenversammlung, in einem Stadtkreise der Stadt- ausschuß, in einem Landkreise der Kreistag und der Kreisaus- schuß, in einem Regierungsbezirke der Bezirksausschuß, in der Provinz der Provinziallandtag und der Provinzialausschuß. d. Andere Verwaltungsbehörden. Die höheren Be- Hörden für die Einziehung der indirekten Steuern sind die Kgl. Hauptzollämter der Regierungsbezirke und die Königliche Provinzial-Zolldirektion in Breslau. Die oberste Provinzialbehörde zur Beaufsichtigung des Bergbaus ist das Kgl. Oberbergamt in Breslau. Zur Ordnung der land- wirtschaftlichen Angelegenheiten ist die Kgl. Generalkommission in Breslau eingesetzt. c. Gerichtsbehörden. Die Rechtssachen werden durch das Kgl. O berland es geri cht in Breslau, 14 Kgl. Land- gerichte und 130 Kgl. Amtsgerichte entschieden. 12. Heerwesen. Alle größeren Städte sind Garnison- städte, d. h. Städte mit Militär. In den Regierungsbezirken Oppeln und Breslau liegt das 6., im Regierungsbezirk Liegnitz ein Teil des 5. Armeekorps. Breslau ist jetzt eine durch Forts geschützte Festung. Glogau, Glatz und Neisse waren früher Festungen, sind jetzt nur Waffenplätze. Die zur Reserve und zur Landwehr gehörigen Wehrpflichtigen stehen unter der Be- aufstchtigung der Kgl. Bezirks-L an d wehr-K omma nd os. Haupt Meldeämter und Meldeämter sind diesen unterstellt. 13. Kreise. A. Regierungsbezirk Oppeln mit 26 Kreisen (20 Land- und 6 Stadtkreisen). a. An der Oder 1. Stadtkreis Ratibor, 2. Landkreis. Ratibor, 3. Cosel, 4. Groß-Strehlitz, 5. Stadtkreis Oppeln, 6. Land- kreis Oppeln, 7. Falkenberg. Mit Ausnahme des Kreises Ratibor zeichnet sich keiner dieser Kreise durch besondere Fruchtbarkeit aus; doch sind die westlich gelegenen Teile von besserer Art. Weite Waldungen dehnen 'sich in den Kreisen Oppeln, Groß- Strehlitz und Falkenberg aus. *R atibor an der Oder, bedeutendste Handelsstadt des südlichen Schlesiens, mit Tabak- und Zigarrenfabriken. Bei * Städte.

9. Heimatkunde für die Schulen der Provinz Schlesien - S. 28

1911 - Groß-Strehlitz : Wilpert
28 C. D i e Heimatprovinz. "Hultschin im Oppatale Kohlengruben. — *Cofel an der Oder wurde 1807 von Oberst von Neumann rühmlichst verteidigt. Bei dem Oderhafen beginnt der Schiffsverkehr. Kandrzin, wichtiger Knotenpunkt der Eisenbahnen. — Im Kreise Groß- Strehlitz auf dem Muschelkalkrücken Kalkwerke bei "Groß- S t r e h l i tz und G o g o l i n. In der südwestlichen Ecke des Kreises die Basaltkuppe des S t. A n n a b e r g e s, der höchsten Erhebung Oberschlesiens (403 m), mit einem Franziskanerkloster und vielen Kapellen: er ist ein sehr stark besuchter Wallsahrts- ort. An seinem Fuße liegt Weschnitz. Außerdem südlich vom Chelmgebirge *U j e st an der Klodnitz. — "Oppeln an der Oder, Regierungshauptstadt, mit Zement- und Zigarren- fabriken. *Krappitz an der Mündung der Hotzenplotz. Bis hierher reichen die Ausläufer des Chelmgebirges: daher befinden sich auch hier Kalkwerke. Im Norden des Kreises Carls- ruhe mit einem Schlosse des Königs von Württemberg; Kiefer- nadelbad innerhalb großer Waldungen. — Im Kreise "Falken- berg liegt eine ausgedehnte Heide, die als Artillerieschießplatz dient. Hier gräbt auch das Ziesel, ein Nagetier, seine unter- irdischen Wohnungen. *S ch u r g a st an der Neisse im Norden, "Friedland in Oberschlesien an der Steine im Süden des Kreises. b. Am Gebirgsrande 8. Leobschütz, 9. Neustadt in Oberschlesien, 10. Stadtkreis Neisse, .11. Landkreis Neisse, 12. Grottkau; fruchtbare, hauptsächlich Ackerbau treibende Kreise. Die Fruchtbarkeit wird in den Kreisen Leobschütz, Neustadt und Neisse besonders durch den Löß hervorgerufen, einen feinen Lehm, der den Erdboden bedeckt. Auch der westliche Teil des Kreises Ratibor hat an diesem Gebiete teil. "Leobschütz an der Zinna, mit Wollwarenfabriken, Hauptmarkt für Weizen. Gipsgruben bei *Katscher (an der Troja) und D i r s ch e l. *B o u e r to i tz an der Zinna. — "Neustadt an der Prudnik, mit Schuhwarenfabriken und einer großen Weberei (Fränkel). *Z ü l z. *O b e r g l o g a u an der Hotzenplotz. — Neisse, früher bedeutende Handelsstadt, be- fonders für den Verkehr nach Osterreich. Alte Bauten (Pfarr- kirche, Kämmereigebäude). "Patsch kau an der Neisse. *Z i e g e n h a l § an der Viele, mit mehreren Wasserheilan- stalten. In der Nähe die Bischofskoppe. — "Grottkau, Getreidemärkte. "Ottmach au an der Neisse. c. Im südlichen Teile des rechten Oderusers, dem südöstlichen Hügellande, 13. Rybnik, 14. Pleß. Diese Kreise sind im allgemeinen wenig fruchtbar, liegen aber im Stein- kohlengebiete.

10. Heimatkunde für die Schulen der Provinz Schlesien - S. 29

1911 - Groß-Strehlitz : Wilpert
I. Landeskunde von Schlesien. 29 *Rybnik an der Ruda. Kohlengruben zwischen Czernitz und Königlich-Jankowitz, sowie bei Knurow. Bei *Loslau eine Lungenheilanstalt. Königsdorff-Ja st rzemb mit jod-und bromhaltiger Solquelle in anmutiger Gegend. *Sohrau an der Ruda. Räuden, Sitz des Herzogs von Ratibor, ehemaliges Cisterzienserkloster. — Bei *Pleß die großen Wal- düngen des Fürsten vonpleß; darin auch Auerochsen. G o c z a l- k o w i tz ebenfalls mit einer jod- und bromhaltigen Solquelle. ^Nikolai (im Norden des Kreises) mit Kohlen- und Eisen- gruben. d. Im Hüttenbezirk zwischen der Birawka und der Malapane 15. Stadtkreis Gleiwitz, 16. Landkreis Tost-Gleiwitz, 17. Stadtkreis Be£fthen in Oberschlesien, 18. Landkreis Beuthen, 19. Stadtkreis Königshütte in Oberschlesien, 20. Stadtkreis Kattowitz, 21. Landkreis Kattowitz, 22. Zabrze, 23. Tarnorm, Wegen der zahlreichen Kohlen- und Erzgruben hat sich hierelne sehr rege Gewerbtätigkeit entwickelt. Infolgedessen sind diese Kreise am stärksten bevölkert. Der Ackerbau ist aber sehr ein- geschränkt. Die meisten Ortschaften des Hüttenbezirks sind durch eine elektrische Straßenbahn mit einander verbunden. 'Gleiwitz an der Klodnitz bildet den Eingang in den Hüttenbezirk: Drahtfabriken und Kgl. Eisengießerei. — Der <mnd- kreis Tost-Gleiwitz treibt hauptsächlich Ackerbau. *T o st an einer alten Verkehrsstraße mit den Ruinen eines Schlosses der Grafen Colonna/) *Peiskretscham an der Drama. In der Nähe das Wasserwerk, das den Hüttenbezirk mit Wasser versorgt. "Kiefer st ädtel im Süden des Kreises. — Bei ^Beuthen wurde schon im 13. Jahrhunderte Berg- bau betrieben. Im Landkreise Beuthen Kohlen-, Eisen- und Galmeigruben, Eisen- und Zinkhütten. Die größten Zinkhütten sind in S ch a r l e y und Lipine. — *Königshütte verdankt seine Entwicklung der Hüttenanlage gleichen Namens, die unter Friedrich Wilhelm Iii. im Jahre 1797 errichtet wurde; es ist erst seit 1868 Stadt. — Auch *Kattowitz hat sich erst seit 1840 zu einer so bedeutenden Stadt ent- wickelt; vorher war es ein unscheinbares Dorf. Im Landkreise liegt ^Myslowitz, wichtig durch seinen Grenzverkehr mit Osterreich und Rußland. In der Nähe ist die Dreikaiserecke. Der bedeutendste Hüttenort ist L a u r a h ü t t e. — Der Kreis Zabrze besitzt keine Stadt, aber die größte Landgemeinde *) A. Uowack, Die Reichsgrafen Colonna auf Groß-Strehlitz, Tost und Tworog, Ein höchst interessanter Beitrag zur Geschichte des schleichen Ulbels im 17. bis 19. Jahrhundert, sowie der Kulturgeschichte überhaupt. 2 M. Verlag von A. Wilpert in Groß-Strehlitz.
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